9 Blockaden für deine Kreativität
Dieses Thema brennt mir schon lange auf den Nägeln – und deshalb muss es jetzt mal raus. Warum mir das so wichtig ist? Na, ganz einfach: Viele dieser Blockaden kenne ich selber aus leidvoller Erfahrung und es tut mir manchmal richtig weh, wenn ich sehe, wieviele Frauen nur noch funktionieren statt wirklich zu leben.
Als ich 2012 mein Hobby zum Beruf gemacht habe, fing mein Kampf gegen diese Blockaden an. Ich weiß also genau, wovon ich rede – und ich bin sehr gespannt, ob du dich an der ein oder anderen Stelle wiederentdeckst.
Weißt du, was mir In meinen Kreativkurse so oft aufgefallen ist? Viele Frauen blühen total auf, wenn sie etwas Kreatives sehen oder gestalten – aber aus irgendeinem Grund kommen sie für sich alleine nicht ins Tun und schieben diesen Teil von sich immer wieder weg.
So schade, wenn ich sehe, was da für ein Potential verloren geht. Ehrlich, das macht mich richtig traurig, weil ich in der Praxis auch immer wieder erlebe, wie Kreativität neue Lebenskräfte weckt, leuchtende Augen und frohe Beschenkte hervorbringt.
Deshalb ist es meine absolute Mission, Frauen Mut zu machen, ihre kreative Ader nicht länger zu vergraben und runterzudrücken, sondern freizulegen und mit Freude zu leben!
Ich warne dich vor: Das Thema ist ganz schön komplex und hat es in sich. Vielleicht hilft dir ein ruhiges Eckchen und eine Tasse Tee oder Cappuccino, dich darauf einzulassen. Fangen wir an mit Argument Nr. 1!
1. Ich habe keine Zeit
Ja, dein Alltag ist bestimmt ganz schön trubelig – wie meiner auch. Es gibt immer etwas zu tun, dass scheinbar wichtiger ist, als etwas Schönes zu gestalten. Die Kinder, Wäscheberge, Unordnung, Dreckecken und alles mögliche andere schreien immer nach unserer Aufmerksamkeit.
Aber seien wir doch mal ehrlich: Du und ich, wir können doch nicht pausenlos nur arbeiten! Wir sind keine Roboter und wollen auch nicht zu solchen mutieren. Wir brauchen Auszeiten – und irgendwo nehmen wir sie uns dann doch. Netflix und Amazon Prime haben nicht umsonst solch einen Zulauf…
Das Problem: Hinterher fühlen wir uns nicht erfüllt und glücklich – sondern oft genauso müde und leer wie vorher. Wie wäre es also, wenn der Fernseher einfach mal aus bliebe – und du dir mal Zeit – nur für dich – und deine ganz eigene Kreativität nehmen würdest?
Ich merke, dass mein Alltag davon ungemein profitiert, weil es mich mit Freude und Heiterkeit erfüllt, etwas Schönes zu erschaffen. Selbst meine Kinder wissen, wie gut mir das tut und sagen manchmal von sich aus: „Mama, willst du nicht mal wieder ein bisschen Stampin‘ Up! Machen? Das macht dich immer so happy!“
Es ist wichtig, dass gerade wir Mamas uns Zeit für unsere innere Welt nehmen. Denn nur immer geben funktioniert nicht – und ist vor allem alles andere als gesund!
2. Was sollen denn die anderen denken
Oh Mann, ich weiß nur zu gut, wie manche Menschen reagieren, wenn ich Ihnen erzähle, was ich mache – und ich Irre mache das sogar beruflich!
Wenn diese Menschen sagen: „Also, das ist nichts für mich!“, spüre ich gleich, dass diese Sätze die höfliche Art sind mir zu sagen, wie komplett sinnlos, uninteressantund überflüssig sie solche Basteleien finden. Und das ist manchmal schwer auszuhalten – gerade dann, wenn der Gegenwind sogar aus der eigenen Familie kommt.
Aber eines kann ich dir aus Erfahrung sagen: Von denen, die blöd über dich reden wird keiner vorbeikommen, wenn du irgendwann vor lauter Erschöpfung die Grätsche machst – nur, weil du es allen recht machen wolltest.
Wir leben in einer Gesellschaft, die total auf Leistung getrimmt ist und in der es vielen schwachsinnig erscheint, einfach nur Schönes zu erschaffen. Und da gegen den Strom zu leben, ist gar nicht so einfach, denn dieses Denken, dass ich effektiv sein muss, wurde mir ja viele viele Jahre eingetrichtert.
Ich habe ja lange Zeit selber gedacht, dass etwas mit mir falsch ist, weil mir diese „Nebensächlichkeiten“ eigentlich die meiste Freude bringen. Mittlerweile weiß ich, dass sie nicht nebensächlich sind, denn Gott, der mich geschaffen hat, hat diese Freude am Kreativen einfach in mich hineingelegt – und das nicht umsonst. Ich kann damit so viel Freude und Leichtigkeit verbreiten… und mal ganz ehrlich: was bräuchte diese Welt in dieser Zeit der verrückten Panikmache mehr als Freude und Leichtigkeit?
Das hätte ich nie gedacht…
Eine Anekdote möchte ich da noch erzählen, die mir beim Schreiben wieder ins Gedächtnis gekommen ist: Als ich 2012 nach einer Erschöpfungsdepression ziemlich am Ende war, hat mich die Kinderärztin mit meinen beiden Jungs in eine Mutter-Kind-Kur geschickt. Das hat uns – nebenbei bemerkt – allen mega gut getan und die Kinder, pardon Teens, sprechen heute noch davon. Zurück zur Geschichte: Wir waren 3 Wochen dort auf dem Feldberg. Es war eine sehr schöne Zeit!
Ein paar Tage vor der Abreise sagte mein damals 4 Jahre alter Sohn beim Frühstück: „Mama, ich freue mich schon wieder so auf Zuhause!“ Ich war ziemlich erstaunt, weil er sich mit all den Kindern so wohl gefühlt hatte und fragte ihn nach dem Grund. Seine Antwort: „Zuhause machst du immer so eine schöne Dekoration auf den Tisch – hier sind die Tische ganz leer!“ Da stand ich also mitten im Speisesaal – mit Tränen in den Augen…
Das hätte ich wirklich nicht gedacht, dass ein so kleines Kind, kleine Schönheiten so schätzt. Ich habe immer einfach nur eine kleine Mitteldecke in die Tischmitte – und dann immer mal ein paar Blümchen vom Feld oder Garten, Steine, Muscheln oder andere Sammelstücke aus der Natur zusammen mit einer Kerze hingestellt. Ganz einfach – ganz schnell – alles andere als perfekt!
Aber das entdecke ich immer wieder: Kreativität bewirkt Freude – bei dir und denen, die es zu schätzen wissen. Pfeif doch drauf, was andere darüber denken!
3. Ich bin nicht kreativ
Ich weiß, dass es gar nicht so wenige Menschen gibt, die das denken. Ich bin aber vom Gegenteil überzeugt. Und weißt du warum? Dich hat ein unglaublich kreativer Schöpfer erschaffen – ja, das glaube ich ganz fest – und der sagt, dass du und ich in seinem Ebenbild erschaffen sind. Somit ist die Kreativität quasi bei dir eingebaut. Vielleicht hast du nur einfach noch nicht deinen Weg gefunden, diese zu leben.
Wir führen ja oft Themen nur sehr eng. Aber überleg mal, wo sich Kreatives alles zeigen kann:
- der Ingenieur, der sich Phänomene aus der Natur abschaut und diese dann in einem Produkt umsetzt (z.B. der Lotuseffekt in Waschbecken),
- ist genauso kreativ wie der Maler, der ein wunderschönes Bild malt.
- Du kannst kreativ werden beim Denken, Organisieren, Kochen, Basteln, Planen, Handarbeiten, Spielen, Designen, Programmieren, Musizieren, Sport machen – und vielem mehr.
Was ist deine Art, kreativ zu sein? Bei mir ist es das Werkeln mit Papier – und wenn du Lust hast, diesem wunderschönen Hobby mal eine Chance zu geben, melde dich doch einfach mal zu einem Workshop an. Ich kann dir versichern, dass etwas Schönes dabei herauskommt. In den 10 Jahren, in denen ich jetzt schon Kurse gebe, habe ich unzählige Menschen begleiten dürfen, die sich so sehr darüber gefreut haben, dass in ihren Händen so etwas Schönes entstanden ist.
Nicht ein einziges Mal habe ich erlebt, dass jemand frustriert gegangen ist. Und ich bin überzeugt, du wirst nicht die Erste sein!
4. Das ist mir zu teuer
Wenn es ums Gestalten mit Papier – und somit meine Kernkompetenz geht – denken viele, dass sie einen Haufen Geld ausgeben müssen, um sich erst einmal eine Grundausstattung zuzulegen.
Das kann man natürlich tun, aber wenn du dir vorher genau überlegst, was du gestalten möchtest, dann reicht es völlig, dich auf diesen Bereich zu fokussieren.
Ein Beispiel: Wenn du gerne kochst, backst und einmachst – und diese Sachen schön verpacken möchtest – dann reicht es völlig, wenn du dir eine Etikettenstanze, ein bis zwei Stempelfarben, ein vielseitiges Stempelset und Kleber kaufst! Und wenn du dir dann immer ein paar Etiketten vorbereitest, sind deine Geschenke ruck zuck fertig – und sehen einfach umwerfend aus!
Klar, ein paar Basics brauchst du schon für’s Basteln. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, lies hier gerne weiter!
5. Basteln? Ich bin doch nicht im Kindergarten
Es stimmt! Beim Wort Basteln denkt man unwillkürlich an
- Kindergarten,
- fürchterliche Papierfarben und
- Ergebnisse, die man nicht wirklich verschenken möchte.
Aber schau dich sehr gerne auf meiner Website um. Ich glaube nicht, dass die Dinge, die du hier findest geschmacklos sind und nach Kindergarten aussehen.
Wenn du das Material von Stampin‘ Up! anschaust, findest du dort viele verschiedene Stile und Themen. Manche Dinge sind mir auch zu kitschig oder schnörkelig. Aber das ist ok so. Sonst müsste ich ja immer alles aus dem Katalog bestellen – und das würde mein Budget definitiv übersteigen! 😉
Finde deinen ganz eigenen Stil und gestalte deine Kunstwerke so, wie sie dir richtig gut gefallen! Bei den 53 Farben, die es von Stampin’ Up! gibt, findest du bestimmt auch deinen Favoriten!
6. Alleine macht das keinen Spaß
Gemeinsam ist wirklich vieles schöner – auch das Kreativsein. Wenn du nicht alleine sein möchtest, kann ich dir nur empfehlen, einen meiner Workshops oder Tage der offenen Tür zu nutzen. Da findest du immer viele Gleichgesinnte, mit denen es noch mehr Spaß macht, etwas Schönes zu gestalten.
So bekommst du nicht nur von mir neue Inspirationen, sondern auch durch all die anderen Teilnehmenden. Die Ergebnisse sind immer so schön und vielseitig!
Du wohnst nicht in Karlsruhe und Umgebung, kannst abends nicht von zuhause weg oder möchtest nicht so weit fahren? Dann ist ein Onlineworkshop wahrscheinlich angenehmer für dich. Mindestens einmal im Monat bastele ich via Zoom mit Teilnehmerinnen zusammen. Für diese Termine gibt es Bastelpakete zu kaufen, in denen alles enthalten ist, was du brauchst. Sobald die neuen Pakete online sind, findest du sie hier im Shop!
7. Ich habe keine Ideen
Wenn du dich bisher nicht so wirklich mit Papier und seinen Möglichkeiten beschäftigt hast, ist es gar kein Wunder, dass du keine Ideen hast. Denn auch hier ist es wie bei fast allen Themen: Je mehr du dich damit beschäftigst, desto mehr Ideen kommen dir
Als ich nach vielen Jahren der Papierabstinenz 2012 wieder voll eingestiegen bin, habe ich erst einmal von Pinterest-Ideen und Youtube Videos gelebt. Bei Stampin’ Up gibt es außerdem den CASE Grundsatz: Copy and Share Everything!
Deshalb findest du auch – wenn du zum Beispiel bei Pinterest, Google oder Youtube den Namen eines Stempelsets eingibst – in der Regel tausende Ideen dazu. So kannst du einfach schauen, welches Material du hast und findest Ideen, die du direkt umsetzen kannst.
Vielleicht kommt dir das blöd vor, einfach Sachen nachzubasteln. Aber du wirst sehen, dass dir mit der Zeit eigene Ideen kommen, du Anleitungen abwandelst, weil dir eine Verbesserungsidee gekommen ist und du Stück für Stück dein eigenes Repertoire ausbaust. Das ist völlig normal – und ist auch bei mir nicht anders.
Eine Sache gilt es dabei zu beachten: Wenn du etwas nachbastelst und postest, dann erwähne doch bitte die Person, die dich dazu inspiriert hat. Das ist einfach nur fair und die Erwähnung ein kleiner Dank für die Inspiration.
8. Ich habe keine Geduld
Jetzt mal im Vertrauen: Geduld ist auch nicht so wirklich meine größte Stärke. Deshalb findest du bei mir in der Regel auch Basteleien, die toll aussehen, aber nicht super aufwändig sind.
Ich möchte ja möglichst viele Menschen mit Schönem glücklich machen – da kann ich mich nicht ewig an einer Sache aufhalten. Schließlich habe ich nebenher auch noch ein ganz normales Leben mit zwei herausfordernden Teenagern! 😉
Such dir also Projekte aus, die überschaubar sind – kleine Dinge, die deinen Alltag bunter machen (wie eine meiner geliebten Wimpelketten ☺) oder kleine Geschenke, die den Alltag der Menschen um dich herum bunter machen.
Besonders wenn du einfach mal anfangen möchtest, kann ich dir total die Set-Produktlinie von Stampin’ Up! empfehlen. Da hast du alles, was du brauchst, in einer Box und kannst unkompliziert loslegen. Schnapp dir eine dieser Boxen, setz dich einfach mal 1 Stunde in dein Lieblingscafé oder im Urlaub auf den Balkon – und schon kann’s losgehen. Quasi eine Auszeit-to-go! Wenn du dir einige dieser Sets genauer ansehen möchtest, schau dir gerne meinen Blogartikel zu dem Thema an!
9. Vergleichen
Kaum habe ich den Artikel veröffentlicht, fällt mir noch ein neunter wichtiger Kreativitätshemmer ein – das unseelige Vergleichen!
Ich kann mich an einen Workshop erinnern, in dem eine Teilnehmerin ganz in sich vertieft gewerkelt hatte, dann ganz glücklich ihr Werk hochhielt und es alle bestaunen ließ! Ja, es war wirklich wunderschön und entsprach total dem Stil dieser Teilnehmerin.
Sie war glücklich – bis sie auf das Werk ihrer Nachbarin schaute! „Ach, deins ist ja noch viel schöner…“ – und schon war ihre Freude über das Eigene dahin!
Dabei war das Werk der Tischnachbarin nicht schöner, sondern einfach anders. Sie hatte einen komplett anderen Stil und war auch eine komplett andere Persönlichkeit.
Dieses Ereignis ist jetzt mindestens 4 Jahre her – aber noch immer schmerzt es mich, wenn Frauen ihre ganz eigene Schönheit nicht genießen können und stattdessen immer auf andere schauen!
Wahrscheinlich schmerzt es mich so, weil ich dieses Vergleichen und diese Gefühle von früher so gut kenne! Die Seelsorgerin, die mich einige Jahre begleitet hat, hat mir damals mal die Aufgabe gegeben, mich jeden Morgen vor den Spiegel zu stellen und diesen Bibelvers aus den Psalmen laut auszusprechen.
Am Anfang kam ich mir dabei ziemlich dämlich vor und habe es eher halbherzig gesagt. Aber mit der Zeit habe ich immer mehr entdecken dürfen, dass es gar nicht erstrebenswert ist so zu sein wie andere – und das Gott mir meinen ganz eigenen Wert und Platz in dieser Welt schenkt.
Wenn du diesen Psalmvers mit einem Foto von dir haben möchtest, dann schicke mir einfach ein Foto per e-mail – und ich schicke dir die Grafik per mail zurück. 😊
Dazu fällt mir gerade ein Lied ein, dass ich unglaublich gerne mag. Deshalb verlinke ich das Video dazu hier:
Warum Kreativsein für mich so wichtig ist
Ich habe lange gerätselt, warum ausgerechnet das Kreativsein mir so eine Freude macht und mir so viel Kraft zurück gibt – und ich glaube die Antwort ist: weil ich so gemacht wurde und weil mich diese Kreativität mit meinem kreativen Schöpfer verbindet! Es ist wie ein Fließenlassen dessen, was er in mich hineingelegt hat. Ein absolutes Geschenk!
Bei allen Businesskursen, die ich in den letzten 2-3 Jahren besucht habe, gab es immer die Frage nach meinem Warum! Warum habe ich mich für diese Tätigkeit entschieden? Warum stehe ich jeden Morgen auf, um mir neue schöne Dinge auszudenken? Warum möchte ich Kurse geben?
Hier ist die Antwort auf „the reason why“: Ich möchte Menschen mit hineinnehmen in die Schönheit, die mein himmlischer „Papa“ geschaffen hat – für dich und für mich. Ich möchte mir Zeit dafür nehmen – und freue mich total, wenn du dich mit mir auf den Weg machst!
In diesem Sinne wünsche ich dir alles Liebe für dein kreatives Jahr 2023! Schreib mir sehr gerne in die Kommentare, wie es dir mit diesem Thema geht! Ich freue mich immer total über Feedback!
Anne