Manchmal kegelt das Leben alle deine Pläne und Erwartungen komplett durcheinander – so wie bei uns dieses Jahr an Weihnachten.
Der Plan: Gemütlich gemeinsam als Familie Weihnachten feiern! Pläne im Kopf, Listen geschrieben – und dann kam alles anders!
Da es meinem Vater gesundheitlich gar nicht gut ging, hat sein Arzt darauf bestanden, ihn noch vor Weihnachten in eine Klinik zu überweisen, in der er mal komplett durchgecheckt und ganzheitlich therapiert werden sollte.
Jetzt ist die Klinik – um es freundlich zu sagen – sehr ländlich gelegen. Wenn meine Mutter an den Feiertagen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hätte hinfahren wollen, hätte sie 4 mal umsteigen müssen und wäre erst nach 3 1/2 Stunden dort gewesen.
Also sind wir dieses Mal schon am 23. Dezember in meine alte Heimat, das Sauerland, gefahren und haben Heiligabend und den ersten Weihnachtsfeiertag mit Papa in der Klinik verbracht.
Wir hätten uns Weihnachten alle auch anders vorgestellt, aber wir hatten trotzdem wunderschöne Tage zusammen:
🟡 Wir durften das Klinikgelände nicht verlassen – aber wir konnten rund um die Klinik ein paar Runden drehen
🟡 Wir hatten kein gemütliches Weihnachtsessen – alle miteinander -, aber wir haben Kaffee und Kuchen mitgebracht und durften zusammen in einem Aufenthaltsraum Kaffeetrinken (sehr praktisch, wenn man mit dem Camper unterwegs ist – und ohnehin Tassen, Teller und Besteck dabei hat!)
🟡 Wir hatten keinen schön geschmückten Weihnachtsbaum stehen, der den Raum festlich schmückt – aber wir hatten ein kleines Tannenbäumchen im Topf, dass meine Freundin Anne uns über die Weihnachtstage geliehen hat! Danke, liebe Anne!
🟡 Wir waren nicht unter uns – aber wir haben erlebt, wie herzlich und mit viel Hingabe die Mitarbeiter dieser Klinik für Ihre Patienten da sind – und haben uns ein Stückchen zuhause gefühlt. Und meine Mama hatte sogar an die Weihnachtstischdecke gedacht! 😂
🟡 Wir hatten zeitlich leider nicht die Möglichkeit in einen Weihnachtsgottesdienst zu gehen – aber wir konnten in der Kapelle der Klinik gemeinsam ein paar Lieder singen.
Nein, wir hatten nicht „das perfekte Weihnachten“ wie es viele in den sozialen Medien dieses Jahr geteilt haben. Und ich bin ehrlich: Gerade der Weihnachtsgottesdienst hat mir echt gefehlt.
Dieses Fest ist für mich einfach so unglaublich wunderbar – dass es mir fehlt, wenn ich es nicht auch feierlich begehen kann.
Eines steht aber auf jeden Fall fest, dass sich erfüllt hat, was der Prophet Jesaja über Jesus viele Jahre vorher vorausgesagt hatte:
Denn uns wurde ein Kind geboren, uns wurde ein Sohn geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft. Er heißt: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst. Seine Herrschaft ist groß und der Frieden auf dem Thron Davids und in seinem Reich wird endlos sein. Er festigt und stützt es für alle Zeiten durch Recht und Gerechtigkeit. Dafür wird sich der HERR, der Allmächtige, nachhaltig einsetzen."
Dieser Immanuel (=Gott mit uns) ist gekommen – unabhängig davon, ob es sich für mich gerade so anfühlt oder nicht.
Gott ist ein Meister des Unvorhergesehenen, ein Überraschungsprofi und ein Liebhaber des Unscheinbaren. Er ist da – trotz aller Krisen, Ängste und Hindernisse. Das ist das Zentrale an Weihnachten – und das will ich mitnehmen in meinen Alltag.
Ganz liebe Grüße,
Liebe Anne dein Beitrag hat mich zum Nachdenken inspiriert und für deinen Vater war es sicher ganz wichtig das ihr ihn liebevoll umsorgt habt und er wird sich sicher lange daran erinnern daß ihr ein großes Opfer gebracht habt das ist eben Familie LG.Ines
Liebe Ines,
danke für deine liebe Nachricht. Füreinander da zu sein, ist meiner Meinung nach das größte Geschenk, das wir uns gegenseitig machen können! Und bei allem, was man dafür natürlich auch einsetzen muss, macht es im Endeffekt doch beide Seiten glücklich! Wir sind zur Gemeinschaft geschaffen – und das dürfen wir uns durch nichts nehmen lassen!
Ganz liebe Grüße,
Anne