So lange her,…
dass ich hier geschrieben habe. Dabei schreibe ich eigentlich total gerne.
Als ich Ende 2012 begonnen habe, einen Blog zu schreiben, war es für mich ein bisschen wie Tagebuch schreiben – meinen Alltag verarbeiten.
Ich habe mir keine Gedanken um Suchmaschinenoptimierung gemacht und darum, ob das, was ich schreibe, gerade zu meiner Zielgruppe passt… und dahin will ich wieder zurück.
Das ist auch der Grund, warum ich hier ein paar Gedanken zu meinem Jahr 2024 mit dir teilen möchte – und keine Angst: Ich habe nicht vor, dich mit einem ausführlichen Jahresrückblick zu langweilen.
An einem der letzten Sonntage war ich nachmittags mit meinem Mann spazieren, als ich dieses Feld sah und einfach photographieren musste.
Es erinnerte mich an mein Jahr 2024, in dem ich mich oft genauso gefühlt habe:
- kahl und leer
- das Unterste nach Oben gepflügt
- alles wirkt irgendwie tot und leblos
Aber das waren nicht die einzigen Gedanken, die mir kamen. Ich musste direkt an eine Psalm-Meditation denken, die ich in meinen Teeniejahren immer und immer wieder gelesen habe.
Mein Vater hatte damals einen Bildband mit Psalm-Meditationen von einem Kollegen geschenkt bekommen (Johannes Hansen: „Nach dem Dunkel kommt ein neuer Morgen“), der fast immer in meinem Zimmer lag.
Die Passage, die beim Anblick dieses Feldes durch meinen Kopf schoss, war: „Tief reißt er den Boden auf, wenn er seine Saat in unser Leben wirft.“ Es geht in diesem Text um das Thema, wie Gott uns heilt.
In dem Moment ist mir so richtig aufgegangen, dass Heilung nur kommen kann, wenn die Wunde angeschaut und gereinigt wird. Ich erspare dir jetzt die Details zum Wundmanagement, die ich in der Pflege gelernt habe.
Aber auch aus deinem Alltag weißt du mit Sicherheit, dass es – um zum Beispiel einen Splitter zu entfernen – manchmal nötig ist, die betroffene Stelle ein Stück aufzuschneiden, um das, was Schmerzen macht, zu entfernen.
Ich denke, so eine Phase hatte ich im letzten Jahr. Viele Dinge sind passiert, die mich und uns als Familie extrem herausgefordert, sehr viel Kraft gekostet haben – und zum Teil wirklich ausweglos aussahen. Und ich erzähle dir vermutlich nichts Neues, wenn ich dir sage, dass in solchen Krisenzeiten alles herauskommt, was man sonst mühsam herunterdrückt.
Nein, das sind keine schönen Situationen. Es ist nicht schön, mir ansehen zu müssen, was da so alles in mir schlummert. Aber es ist auch eine Chance: die Chance, Gott mein Herz und mein Leben heilen zu lassen – wenn ich das zulasse!
Ich habe mich entschieden, meine Wunden, Verletzungen, meine Hilflosigkeit Gott hinzulegen und auf sein Eingreifen ganz neu zu vertrauen. Denn dieses Vertrauen hatte sehr gelitten – vor allem durch enttäuschende Erlebnisse mit Menschen während der letzten Jahre.
Ich durfte mich neu erinnern, wie gut Gott immer schon zu mir war – und dass er einfach anders ist. Er hat gute Gedanken über meinem Leben – und auch über deinem (Jeremia 29, 11).
Zum Schluss möchte ich noch ein Lied einbinden, dass ich sehr liebe und das ich im letzten Jahr immer und immer wieder mitgesungen habe – manchmal voller Freude und manchmal unter Tränen… Aber es fasst so gut zusammen, wie ich Gott in meinem Leben erlebt habe.
Und ich wünsche dir auch, dass du erlebst, wie sehr du geliebt und wertgeschätzt bist bei Gott.
Bis bald,
Anne